Originalrezept:
NImm Rind= oder Ochsen= Zungen/ wasche und butze sie sauber / stupffe sie mit einer Spick= Nadel oder langen Gluffen; dann lege sie in ein Schaff oder Multer; so viel Zungen / so viel Handvoll Saltz / reibe und schwinge die Zungen solang mit dem Saltz herüber / biß sie von dem Saltz gantz naß werden; dann kehre das rauche Theil untersich / und lege das unzerflossene Saltz oben darauf / laß sie also über Nacht in einer Stuben stehen / den andern Tag nimm rothe Rüben / reibe sie an einem Ribeisen / mische viel Saltz / und so es beliebt / gestossenen Knoblauch und Wachholder= Beer darunter / thue die Rüben mit dem Saltz an die Zungen in das Schaff / daß sie darüber gehen; dann gieß ein Theil Wasser / ein Theil Eßig / und ein Theil sauren Wein daran; lege ein Brett / daß in das Schaff gehet / mit einem Stein darauf / setz es an einen kühlen Ort / wo es nicht gefrieret / drey Wochen; hernach hänget mans bey dem dicken Ort über Nacht in eine Stuben / und alsdann in den Rauch / daß sie von dem Rauch / und nicht von der Hitz geselcht werden / so seynd sie in 3. biß 4. Wochen fertig / aber hernach muß man sie vor dem Sieden / wohl wässern lassen / und alsdann erst sieden.
Kategorisierung:
Fleisch & Geflügel:Hauptzutaten: Essig, Knoblauch, Rinderzunge, Rote Rüben (Rote Bete), Salz, Wacholderbeeren, Wasser, Wein (sauer)
Transkription:
Margit Gull
Zitierempfehlung:
Margit Gull (Transkription): "Zungen zu räuchern / daß sie sonderlich gut werden.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch III-1 Kap. 01 Nr. 043,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=zungen-zu-raeuchern-dass-sie-sonderlich-gut-werden (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Margit Gull.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)