Kalbsfüß zu backen.

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 01, Teil 04, Nr. 52

Originalrezept:

Setz die Füß in einem Wasser zu / vnd laß sie gar sieden / thu auch ein wenig Saltz darein / vnnd laß es auch mit sieden / vnd wenn die Füß gesotten seyn / so nim(m) sie herauß / füls / vnd seubers auß / vnd wen(n) du es außgeseubert hast / so schlag ein Ey drey oder vier wol durcheinander / vnd nim(m) Mehl darvnter / so viel als du kanst mit zweyen Fingern auffheben / rür es auch in die Eyer / vnd thu ein wenig Saffran drein / daß du es kaum spürest / laß es durch ein Härin Tuch lauffen / vnd streichs durch mit einem höltzern Löffel / so werden die Eyer fein glat / vnd wenn du es durch gestrichen hast / so nim(m) grüne wolschmeckende Kräuter / oder grün Pettersilgen klein geschnitten / vnter die Eyer / thu die Füß darein / vnd nim(m) eins nach dem andern herauß in heisse Butter / back es fein auß / daß sie nicht braun noch schwartz werden / vnnd wirst bald sehen / wenn sie es gnug haben oder nicht / vnnd hab wol fleiß darzu / denn es muß der Fleiß bey aller Köcherey seyn / vnd es meynet offt mancher / er könne es gar wol / vnnd kan doch nicht ein schlechten Teig anmachen.

Nim(m) auch von diesen Kalbsfüssen / daß du sie kalt kanst geben / Leg sie in einen Essig / vnnd thu ein wenig Saltz darein / laß es ein stundt darinnen ligen / biß daß du es anrichtest / es sey in ein Schüssel / oder in ein Silber Blat / so richt es besonder an / gieß widerumb darüber ein frischen Essig / vnd sträuw grüne Pettersilgen / die nicht klein / sondern fein grob geklaubt / vnnd sauber außgewaschen ist / darüber.

Transkription:

Sepp Meister, Steffi Schinagl

Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Kalbsfüß zu backen.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 01, Teil 04, Nr. 52,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=kalbsfuess-zu-backen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)