[…] Carolus Robekh wurde am 29. Jänner 1616 als drittes von fünf Kindern geboren. Sein Vater Georg Robekh war Buchführer in Hallein, über seine Mutter Margarete (geb. Putz) ist nichts bekannt. […] Carolus’ Jugendjahre bleiben im Dunkeln, es ist jedoch anzunehmen, dass er im elterlichen Haushalt ausgebildet wurde, da er später den Beruf des Vaters übernahm. Dabei dürfte er nicht nur im Handel mit Büchern, sondern auch im Eisenhandel tätig gewesen sein, wie dies für andere Familienmitglieder belegt ist.
Schenkt man einem Eintrag im Mirakelbuch der Marienwallfahrtskirche auf dem Dürrnberg Glauben, so erkrankte Carolus im Jahr 1640 schwer. […] Demnach dürfte Robekh im Alter von 24 Jahren wohl an einer Form des Typhus oder an Fleckfieber erkrankt sein. Zum Dank für seine Genesung hat er eine Wallfahrt nach Passau unternommen und dort ein Votivbild als symbolisches Opfer hinterlassen.
Es ist davon auszugehen, dass es neben dieser Wallfahrt noch weitere Aufenthalte Robekhs andernorts gegeben hat. In Hallein ist er erst wieder am 8. Februar 1660 in den Akten greifbar aufgrund seiner Heirat mit der Witwe Maria Laubpichler aus Werfen. Da auch Robekh zu diesem Zeitpunkt bereits verwitwet war, Hinweise auf die erste Ehe jedoch fehlen, muss diese woanders geschlossen worden sein. Seine Tochter Elisabeth, der er die vorliegende Kochbuchhandschrift nach seinem Ableben hinterließ, dürfte aus dieser ersten Verbindung gestammt haben, da auch sie nicht in den Halleiner Taufbüchern zu finden ist. Aus der (wohl zweiten) Ehe mit Maria Laubpichler gingen vier Kinder hervor. […]
Was Carl Robekhs Stellung innerhalb des Halleiner Bürgertums anbelangt, so lassen mehrere Nominierungen für die Aufnahme in den Stadtrat auf ein gehobenes Ansehen schließen. Am 23. Juli 1669 wurde Robekh schließlich an Stelle des ausgeschiedenen Hans Lechner in den Rat gewählt und als Senator aufgenommen. Allerdings musste er dieses Amt 1673 wieder zurücklegen, da er sich mittlerweile in einer finanziellen Notlage befand. […]
Diese Hinweise auf Robekhs prekäre Situation sind nicht nur in biografischer Hinsicht interessant, sie untermauern auch die Annahme, dass er das vorliegende Kochbuch tatsächlich selbst geschrieben hat, denn ein Werk dieses Umfanges bei einem Schreiber in Auftrag zu geben, hätte viel Geld gekostet. Das „Kochbuech“ von 1679 stammt also mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Robekhs eigener Feder; die Rezepte hat er wohl von mehreren Vorlagen abgeschrieben. Fünf Jahre später, am 7. Jänner 1684, starb Carl Robekh im Alter von 68 Jahren.
Dieser Auszug stammt aus der Edition des Robekh’schen
Kochbuchs und wurde von Simon Edlmayr verfasst.
Weiterführende Literatur:
Klaudia Kardum / Simone Kempinger / Simon Edlmayr, Hg., Kochbuch des Carolus Robekh aus dem Jahr 1679 mit 463 Rezepten, Wien 2016.
Klaudia Kardum, Das Halleiner Kochbuch:
https://www.epikur-journal.at/de/ausgabe/detail.asp?id=362&art=Artikel&tit=Das%2520Halleiner%2520Kochbuch
Verfasste Werke:
- Kochbuch des Carolus Robekh (1679)