Aus einē al czwen

Aus: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 14

Originalrezept:

WIldu machn̄ aus ainē al czwen so zewch
dem al die haut ab vnd mach ein gute full
von aÿrʾn vnd stupp wol vnd full die in dÿ
hawt vnd cher di haut widʾ an daz recht
vnd stoss daz hawbt in die full vnd naͤ es
daz es nicht abfall vnd nijm den den (!) al
vnd seut in mit wasβ vnd wein vnd stupp
in wol ab vnd nÿm dan den al in dÿ hawt
vnd prat in schon auf ein rost vnd petraͤppf
in mit puttʾ So er dan gepratn̄ ist so leg
in auf ein schussel vnd den gesotn̄ al darzw
vnd gib si dan hin dn̄ hrʾrē So mag dʾ hʾr
wol sprechn̄ von wā kumpt dʾ ain al

Übersetzung:

Zwei Aale aus einem

Willst du aus einem Aal zwei machen, dann zieh dem Aal die Haut ab. Mach eine gute Fülle aus Eiern und Gewürzen und fülle sie in die Haut. Zuvor stülpe die Haut wieder um, drück den Aalkopf in die Fülle und nähe ihn fest, damit er nicht abfällt. Siede dann den (richtigen) Aal in Wasser und Wein und würze ihn gut, brate den "Aal" in der Haut auf dem Rost und beträufle ihn mit Butter. Wenn er gebraten ist, lege ihn in eine Schüssel, gib den gekochten Aal dazu und serviere sie dem Herrn. Dann wird der Herr wohl fragen: "Woher kommt der zweite Aal?"

Transkription:

Beatrix Koll

Zitierempfehlung:
Beatrix Koll (Transkription): "Aus einē al czwen", in: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 14,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=aus-eine-al-czwen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.