Originalrezept:
Nimm 1. Pfund Butter, treibe es schön pfläumig ab, 8. Eyer, und 8. Dotter, eines nach dem andern darein, 12. Löffel= voll guten Milchreim, 6. Löffel gewässerte Gerben, zwey Pfund Mehl, gesalzen, und mache den Taig schön glatt an, treibe solchen Finger= dick aus, drucke mit dem gehörigen Model die Form, lege es in eine bestrichene Pfann, lasse solchen in einem warmen Ort gehen, mit Butter bestrichen, und langsam gebacken. Man kan auch ein süsses Obers, und frischen Butter warmer darauf giessen.
Anmerkung:
Unter Biskotten (ital.) oder Biskuit (franz.) war im deutschen Sprachraum eine Art Zwieback gemeint, also ein zweifach gebackenes Kleingebäck, das dadurch trocken und haltbar gemacht wurde.
Mit Biskotten hat dieses Rezept eigentlich nichts zu tun, da es sich hier um einen dünn ausgewalkten Germteig handelt, der nach dem Backen sogar noch mit Obers und zerlassener Butter übergossen wird. Vielleicht wurde aber mit dem Model eine Art von Rippenmuster in den Teig gedrückt, nach Art der Löffelbiskuits?
Kategorisierung:
Brot & Gebäck:Hauptzutaten: Butter, Dotter (Eigelb), Eier, Germ (Hefe), Mehl, Rahm (Sahne, Obers), Salz
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Biscoten= Nudeln.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 091,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=biscoten-nudeln (24.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)