Blateise oder Halbfische zu Kochen im Kümmel.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 181

Originalrezept:

WAnn die Blateise gewässert und gewaschen worden / schneide die Flossen herab / und die Fische überzwerch entzwey / lasse sie dann im Wasser sieden / und würff gantz zuletzt ein wenig Saltz dazu; wann sie dann weich sind / seihe das Wasser davon herunter / gräte die Fische aus / gieß eine Fleischbrüh daran / brenne ein klein wenig Mehl darein / würff Kümmel und Ingber dazu / und lasse sie also noch ferner aufsieden: wann sie dann fertig / legs in eine Schüssel / brenne oben ein heisses Schmaltz darauf / und bestreue sie mit Ingber.

Anmerkung:

Blat(t)eis, Plat(t)eis, Platteyß: auch Halbfisch genannt. Heute versteht man darunter die Scholle aus der Familie der Plattfische, von denen es viele Unterarten gibt, wie Flunder und Heilbutt. Vor allem in der Nord- und Ostsee gab es damals große Bestände, die jedoch in Gefahr sind, weil die Fische heutzutage auch vor der Geschlechtsreife gefangen werden. Die Meere werden systematisch leergefischt, da sich kaum ein Land an vernünftige Fangquoten hält.

Diese Schollen wurden früher oft eingesalzen und in Fässern gehandelt, was das tagelange Auswässern erforderlich machte.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Blateise oder Halbfische zu Kochen im Kümmel.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 181,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=blateise-oder-halbfische-zu-kochen-im-kuemmel (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)