Das aufgelossene Kroißen Koch. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 009

Originalrezept:

Nimb Khreuß, v̈bersiets in ain wasser, so lang / man ain par ayr Siet, laß außschellen schallen / vnd füeß, stosß in ainen Mörßer klain, Nimb ain / Mäßl Rämb, schlags darmit durch, Nimb vmb / 2 d Semel, schneit die rinten daruon, waikh / die Semel in durch geschlagenen Rämb, d(a)s die / Semel ganz roth wiert, Nimb ¼. Mandl stosß / sie gar klein, Nimb ¼. zugger darzue, treibs // (4v) miteinand(er) ab, Nimb .8. ganze ayr, schlag ainß / vmb d(a)s ander hinein in die Mandl, rier woll, / wie man ein Mandl Koch riern thuet, Nimb / die außgelassene Kreußen vnd Semel zusamben, / hackh es klain, Nimb ½: lb buter, rier in woll / ab, d(a)s er gar fämbig wiert, Nimb die gehakhten Kroißen vnd Semel zusamben in die gerierten / Mandln, riere es noch ein wennig, faß auf ain / Schißl, den Raif darauf, bache es nit zu haiß / vnnd nit zu khalt. /

Anmerkung:

Heute zählen Flusskrebse in unseren Breiten zu den teuren und exklusiven Produkten. Bevor die Krebspest, eine hoch ansteckende Infektionskrankheit mit einer Mortalitätsrate von beinahe 100 Prozent, im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zugeschlagen hat, waren sie in den heimischen Gewässern weit verbreitet und wurden häufig verspeist.

Mit „laß außschellen schallen / vnd füeß“ ist das Auslösen des Krebsfleisches aus der Schale sowie den Scheren gemeint.

Übersetzung:

Krebskoch

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Das aufgelossene Kroißen Koch. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 009,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=das-aufgelossene-kroissen-koch (21.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.