Originalrezept:
WOmit man allerhand Sachen / als den Marcipan= Taig / grüne mandel= Dorten / aufgangene Müser / und in Därm gemachte Capaun= Würstlein schön grün färben kan.
Man nimmt einen sauber= geklaubten und gewaschenen Spinat / der nicht gar zu naß ist / stoßt denselben in einem steinern Mörsel gantz klein / alsdann truckt man den Safft druch ein Tuch wohl aus / dann wird der Safft in einem Pfännlein gesotten / so wird er gerinnen / und macht ein Schöttlein oder Döpflein / seig es noch einmal durch ein saubers Tuch / mit disem Döpflein kan man hernach allerhand Teigwerck schön grün färben.
NB. Den obbeschriebenen marcipan= taig betreffend / wann man die Mandeln darzu stoßt oder reibzt / kan zugleich mit wohlrichendem Wasser ein guter Geruch / mit allerhand andern beliebigen farben / wie bey den nachfolgenden Zucker= Eyß zu finden / gegeben werden.
Bey disen und allen Marcipan= Taigen ist höchstens zu beobachten / daß die Mandeln auf das Kleinist müssen gestossen werden / daß sie möchten durch ein Tuch getrieben werden / dann sonst wird er grob und ungestalt in allem Abformen.
Transkription:
Maximilian Schmidauer
Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Das grüne Spinat= Döpflein zu machen.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch II-2 Kap. 3 Nr. 050,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=das-gruene-spinat-doepflein-zu-machen (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)