Originalrezept:
MAn nimmt die Pomerantzen= Blühe / wann sie noch beysammen ist / und die Blättlein noch nicht von einander gethan seyn / stich mit einem Feder= Messer das Gelb / sammt dem Spitzlein heraus / gib acht / daß es nicht voneinander fällt / und die Blättlein fein schön beysammen bleiben / dann es ist hart das Spitzlein heraus zu stechen / du kanst das Blättlein auch nehmen / wie du es hernach haben willst; wirff die Blühe hernach in ein frisch Wasser / und laß darinnen liegen / biß sie alle ausgestrichen hast / hernach nimms aus dem Wasser / und gieß ein anders daran / setz in einer meßingen Pfannen ein Wasser über / laß es sieden / wanns siedet so nimm die Blühe und binds in ein sauberes Tuch / aber gar rogel / und thue es in das siedende Wasser / laß einen Sud thun / hebs alsdann heraus / sammt dem Tuch / und thue es in ein kaltes Wasser / laß abkühlen / wanns abgekühlt ist / so lege die Blühe auf ein schönes Tuch / und deck eins darauf / truckne es ab / alsdann thue die Blühe in ein Glas / und läutere den Zucker gar schön / je klarer der Zucker ist / je schöner sie wird / gieß den Zucker von der Pfannen in einen Tiegel / daß er gantz kalt wird / wann er kalt ist / so schütte ihn über die Blühe ab / und über 3. oder 4. Tag übersied den Zucker wieder / und lege ein wenig frischen Zucker darzu / und lasse ihn sieden / gieß ihn wiederum kalt an die Blühe / das muß so offt geschehen / biß der Zucker die rechte Dicke hat / stell es an ein kühles Ort / so ists fertig.
Transkription:
Sepp Meister, Steffi Schinagl
Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Die Pomerantzen= Blühe einzumachen.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch II-2 Kap. 4 Nr. 075,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-pomerantzen-bluehe-einzumachen (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)