Originalrezept:
Nimm die Blüh, weil sie noch frisch seynd, putze das Gelbe und Grüne inwendig heraus, richte die Blüh in ein sauber glasirtes Haferl, giesse ein siedendes Wasser darauf, lasse es stehen, bis abkühlt ist, hernach seihe das Wasser herab, und lege die Blüh auf ein sauberes Tuch, laß wohl abseihen, druck von einer Lemoni den Saft darauf, mische es untereinander, also, daß der Saft auf alle Blättel kommet, so werden sie so weiß, als wann sie erst von dem Baum gekommen wären, lege sie in ein Gläslein, siede einen Zucker, laß ihn aber nicht gar zu dick sieden, gieß ihn ganz kalter darüber, laß es stehen, bis der Zucker stark nachlässet, hernach seihe ihn herab, lege ein Stuck Zucker darzu, und laß ihn sieden in der Dicken, wie ein Jullip*, gieß ihn wiederum kalter darüber, daß aber der Saft über die Blüh gehe, so ist sie recht.
Anmerkung:
* Jullip, Jul(l)ep… Der Begriff stammt aus dem Persischen, wo er Rosenwasser bedeutet. Es ist ein zu Sirup eingekochter aromatisierter Zuckersaft, z.B. mit Rosenwasser oder Zitrone.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Die Pomeranzen= Blüh einzumachen, daß sie schön ganz bleibet.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 500,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-pomeranzen-blueh-einzumachen-dass-sie-schoen-ganz-bleibet (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)