Die schöne Erpör von Mandl Zumachen

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 398

Originalrezept:

Nimbe ein halb lt*: Mandl less* / sye aus so Wasche sye sauber, / stoss* sye Gar khlein als wie / ein mehl spriz sye woll mit / frischem Wasser thue es heraus / in einen Weidling* Riehr* ein / halb Pfundt* Gefötten* Zuckher / Dar unter auch Von einen halben / lemony* den safft thue es in / ein Mössinges* packhl* so druckhe* / den taig* auf eine Gluet* woll / ab doch das er schön weiss* bleibt // (ve 210) thue ihn auf ein prädt* lass / ihn abkhiellen* mache khleine / khiechlen* daraus mache es in / furmb* einer erpör* schneidte du / khleine holzl* souill du Pir* hast / steckhe sye darauf, stöckhe sye in / ein sandt oder mell das sye stehen / bleiben lass sye Pey einer Wiermbe* / abdrickhen* Wann sye also Druckhen* / so druckhe sye Auf der halben / seiten in einen schönnen Rotten / sill safft* auf der halben / seiten neze sye mit frischen was= / ser an, bestreh* sye mit Groben / Gefetten* Zuckher stöckh sye widerumb / ein, lass sye olso Ganz Druckhen* / werden Ziege* sye von den Hözl / herab löge sye auf ein schallen* also / seindt sie schön vnd Guett. // (re 211)

 

[Anm.: „Rotter sill safft“ ist vermutlich roter Beeren- oder Traubensaft. „druckhe den taig auf eine Gluet woll ab“: die Masse wird leicht geröstet, sodass der Zucker klebrig wird und zu einem Teig verarbeitet werden kann. Dies erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, da die Masse nicht braun werden soll.]

Übersetzung:

Erdbeeren aus Mandeln

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Die schöne Erpör von Mandl Zumachen", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 398,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-schoene-erpoer-von-mandl-zumachen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.