Originalrezept:
NEhmet ohngefehr zwölff oder funffzehn Eyer / mehr oder weniger / darnach der Braten groß oder klein werden soll / schlaget sie in ein Töpfflein aus / zerklopffets wohl ; hacket Petersilien= oder andere gute grüne Kräuter / und mischet sie darunter / würtzets mit Ingber / Muscaten / Pfeffer und Saltz : Will man ihn aber gerne süß haben / kan man Zucker / Zimmet und Weinbeerlein oder Corinthen dazu thun ; zuvor aber machet ein leinen Säcklein / anderthalb Viertel / von einer Elen / lang / und ein halb Viertel breit / bestreichet das Säcklein mit Butter und Schmaltz / daß die Eyer nicht dadurch rinnen ; giesset dann die besagter massen zugerichtete Eyer darein / und hänget das Säcklein alsobald in ein siedendes Wasser / biß die Eyer dick werden : darnach trennet das Säcklein an einer Seiten auf / nehmet das gesottene heraus / daß es nicht zubreche : Indessen schneidet von hart= gesottenen Eyern das Weisse länglicht wie einen Speck / und spicket den Braten damit ; lasset auch eine Butter in einem Pfännlein wohl heiß und etwas braun werden / bestreuet diesen gemachten Braten auswendig mit Ingber und Saltz / und leget ihn gantz gemach ins heisse Schmaltz / giesset mit einem Löffel das Schmaltz wohl und offt darüber / wendet selbigen um / und last ihn braten / biß er allenthalben fein braun wird ; giesset dann das Schmaltz davon ab : Richtet den Braten in eine Schüssel / und machet eine braune Lebkuchen= oder Pfeffer= Brüh darüber / auf folgende Weise. Nehmet ein gut theil geriebenen Lebkuchen / weichet ihn in einen Wein / und treibt selbigen durch einen Seiher / thut Zucker / Ingber / Pfeffer / Muscatblüh und Zimmet daran / last es einen Wall aufsieden / giesset es über den Braten von Eyern / und streuet Trisanet darauf. *
* An statt deß Lebkuchen / kan auch ein Dotter= Brod genommen werden / so wird es eine schöne helle Brüh.
Kategorisierung:
Gemüse & Eier:Hauptzutaten: Brühe, Butter, Eier, Ingwer, Korinthen, Lebkuchen, Muskat, Muskatblüte, Petersilienkraut, Pfeffer, Salz, Schmalz, Trisenet, Wein, Weinbeeren, Zimt, Zucker
Transkription:
Irene Tripp
Zitierempfehlung:
Irene Tripp (Transkription): "Ein Braten von Eyern.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 11, Nr. 024,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-braten-von-eyer (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Irene Tripp.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)