Ein Guette Putter Väpä Suppen yber ein Gepradtnes Rindt fleisch Zumachen

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 458

Originalrezept:

Nimbe halb Wein halb Rindt suppen* / in ein Häfl*, Nimbe ein Guette stuckh* / lezeten* Reibe ihn an einen Rib= / eissen*, Nimbe ein händl voll Rockhene/ prodt* preßl* Welche in einen Rib / eisen* seindt Geriben worden, hackhe / auch ein heipell* Zwiffel* Rest* es / alles Zu samben in schmalz* thue / alles in die suppen* Nimbe auch Mus / gatblie* Nägl* Zimet* vnd lemony* / Schollen* Gewierz* es sprigls* ab, / lass es vnndereinander woll sieten* / Nimbe das Wiltprädt* oder Rindt fleisch // (ve 251) Wan es schön marb* Gesodten* ist, so / schmiere* es mit putter, löge es auf / einen Rost Das es auf allen seithen / schön praun Wierdt löge es auf ein / schisßl* Riehre* die suppen* woll vnnder= / einander, löge ein stickhel* putter / daran Richt es yber Das fleisch an / Döckhe es Zue, sträh* frische Lemony* / schöllen* Darauf las auf einer / Gluet* ein sudt* thuen gibs warmb / olso ist sye Recht vnnd Guett /

 

[Anm.: Der Begriff „Väpä“ ist bis jetzt ungeklärt. Es gibt das Wort „wäbe“, welches in der Oberpfalz eine Art Backwerk aus Semmelschnitten, Milch und Eiern ist. Im vorliegenden Rezept wäre dann das Backwerk die Lebkuchen- und Roggenbrotbrösel. (DWB XXVII 10)]

Übersetzung:

Butterväpä-Suppe zu Rindfleisch (oder Wild)

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Ein Guette Putter Väpä Suppen yber ein Gepradtnes Rindt fleisch Zumachen", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 458,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-guette-putter-vaepae-suppen-yber-ein-gepradtnes-rindt-fleisch-zumachen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.