Ein gut Gurgel= Wasser.

Aus: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0964
Diätetische Verwendung:

Originalrezept:

Ehrenpreiß / Gottes-Gnad / Salbey / Quitten= Kern / Prunellen / Herbstrosen / Violen / Ro= senblätter / ein Stücklin Alantwurtzel / alles zusammen ein Hand voll / in einen newen mäsigen Hafen / so lang als ein par harte Eyer in drey Theil Wein / vnd den vierdten Theil Wasser mit zusatz ein oder zween Löffel voll Honigs / gesotten / durch ein sauber Tuch gesiegen / vnd lawlecht damit gegurgelt / vnd darvon getruncken / benimt die Halsgeschwulst vnd schmertzen in der kählen.

Oder man nimt gedörrt Herbst= vnd andere Ro= senblätter / Salbey / Brombeer= Laub / vnd siedets in halb Wein vnd wasser.

Anmerkung:

Das Gottesgnadenkraut (Trivialnamen waren u.a. Gicht- und Laxierkraut) ist eine alte Heilpflanze mit kleinen weißen Blüten, die harntreibend, abführend und herzstärkend wirkt. Man benutzte sie früher als Wurm- und Abführmittel, sogar Schwangerschaftsabbrüche konnten damit durchgeführt werden, wobei diese Wirkungen möglicherweise auf einer Vergiftung durch Überdosierung beruhten. Heute setzt man die Pflanze noch bei Lebererkrankungen und Gicht ein.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Ein gut Gurgel= Wasser.", in: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0964,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-gut-gurgel-wasser (21.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.