Originalrezept:
NImm ein oder zwey gesunde Hüner / die nicht gar fett / jedoch wolbrätig seynd / butze sie sauber / und zerhacke selbe zu kleinen Stücklein / deßgleichen auch ein Stücklein Kalbfleisch / welches in etwas Knochen hat / so ebenfalls gleich dem Hun klein gehackt / alsdann aber zusammen gemischet wird / herach lege darzu ein wenig frischen Rosmarin / Saffran und Muscatblühe / und wann der Krancke keinen hitzigen Zustand hat / kan das Kalbfleisch / so zerhackt ist / mit gar ein wenig guten Oesterreicher Wein angefeuchtet werden / thue auch etliche Gold= Blätlein darzu / und gar ein wenig Saltz / fülls alsdann in ein oder mehr silber= und zinnerne Flaschen / nach disem hencke solche Flaschen biß an die Schrauben in einen mit siedigem Wasser angefüllten Kessel oder Hafen / und laß also drey biß vier Stund in stätem Sud sieden / thue auch einen Hafen mit siedigem Wasser auf der Seiten behalten / auf daß du den Hafen mit den Flaschen / so offt er in etwas eingesotten hat / wiederum damit einfüllen kanst / wann dann die Zeit vollendet / so nimme die Flaschen heraus / und seige die Sultz / welche sich in der Flaschen befindet / durch ein Tuch in ein sauberes Geschirr / trucke auch das Fleisch sauber aus / und thue ingleichen das Fette von oben hinweg / die Sultz hebe fleißig zugedeckter sauber auf / und so offt man dem Krancken ein Suppen gibt / thut man einen Löffelvoll Sultz darzu.
Kategorisierung:
Pasteten & Würste:Hauptzutaten: Gold, Huhn, Kalbfleisch, Kalbsknochen, Muskatblüte, Österreichischer Wein, Rosmarin, Safran, Salz
Transkription:
Lotte Caglar
Zitierempfehlung:
Lotte Caglar (Transkription): "Ein Hüner= Sultz in Flaschen vor kranke und schwache Personen.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 4 Nr. 097,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-huener-sultz-in-flaschen-vor-kranke-und-schwache-personen (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Lotte Caglar.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)