Eine Brüh von gehackten Limonien über allerley Gebratens.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 06, Nr. 014

Originalrezept:

SChneidet und hacket die Limonien / wann ihr die Kerne zuvor heraus genommen / klein / thut sie in ein Häfelein / giesst Wein und ein wenig Fleischbrüh / wie auch Rosen= Holbeer= oder Holunder= Essig / welcher beliebt / daran; streuet Pfeffer / Cardamomen / Muscatnüsse / und ein klein wenig Negelein darein / zuckerts nach belieben / last es aufsieden / und richtets dann über das Gebratens. *

* Diese Brüh ist sonderlich gut über einen Lendbraten zu machen.

Anmerkung:

  • Der Unterschied zwischen Limonien und Citronen ist unklar; im Nürnberger Kochbuch werden 10 Mal so oft Citronen erwähnt; manchmal allerdings auch beides im gleichen Rezept („…nehmet Citronen und Limonien“). In Haggers Salzburger Kochbuch ist hingegen fast nur von „Lemoni“ die Rede, hin und wieder auch von Citronen; auch dort scheint es sich um verschiedene Zitrus-Varianten zu handeln, weil manchmal beide verlangt werden. Möglicherweise sind Limonen besonders saftige und aromatische Zitronen vom Anbaugebiet um den Gardasee; dort gibt es ja auch einen Ort namens „Limone sul Garda“.
  • Holbeeren sind Himbeeren

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Eine Brüh von gehackten Limonien über allerley Gebratens.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 06, Nr. 014,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-brueh-von-gehackten-limonien-ueber-allerley-gebratens (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)