Originalrezept:
SChneide das weisse von dem Spargel sauber ab / und zerbrich ihn noch ein oder zweymal von einander / (wiewol man auch / so es beliebt / von dem grossen Spargel nur das beste / als die Kolben / dazu nehmen kan/) leg ihn in ein frisches Wasser; setze indessen ein ander Wasser in einem stollichten Hafen oder Pfannen zum Feuer / saltze es / und laß den Spargel darinnen sieden / biß er nur ein wenig weich wird : dann seihe das Wasser davon ab / mach eine Fleischbrüh siedend / oder lasse sie auch nur warm werden / thue den in Wasser bereits abgesottenen Spargel hinein / würtze ihn mit Pfeffer / Cardamomen und Muscatblüh / und laß ihn noch eine weil darinnen sieden / doch also / daß er nicht zu weich werde; auf die letzt thu ein Stück Butter hinein / daß sie noch einen Wall mit aufthue : dann richts über weisses würfflicht= geschnittenes oder gebähtes Brod an. *
* Wann es beliebt / können auch /ehe man die Suppen anrichtet / ein oder zwey Eyerdötterlein zerklopffet / und mit der siedenden Suppen angerührt werden. Sie darff aber alsdann nicht mehr sieden / sondern wird alsobald über das Brod angerichtet. Man kan auch ein würfflicht= geschnittenes Eyerbrod dazu nehmen / und solches in Schmaltz fein trocken rösten; absonderlich wann man die Brüh mit den Eyerdötterlein anrühret. Auf diese weise kan auch von Hopffen eine Suppe gemacht werden.
Kategorisierung:
Suppen:Hauptzutaten: Butter, Fleischbrühe, Kardamom, Muskatblüte, Pfeffer, Salz, Spargel, Weißbrot (gebäht)
Transkription:
Margit Gull
Zitierempfehlung:
Margit Gull (Transkription): "Eine Spargel= Suppe.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 01, Nr. 095,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-spargel-suppe (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Margit Gull.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)