Eine weisse Suppen von Tauben mit geschnittnen Andivi und Eyerdotter.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 5 Nr. 128

Originalrezept:

Richte die Tauben sammt einem gantzen mit Näglein besteckten Zwibel / und einem Büschlein zusammen gebundenen Petersil zum Sieden in ein Rein / wie schon offt gehört / giesse gute Fleischbrühe daran / decks zu / und laß gemach sieden / nimm alsdann schönen Andivi=Salat / nachdem derselbe sauber gewaschen und gebutzt ist / so wird ein Theil gantz kurtz / und gleichsam Bröcklein=weiß geschnitten / der andere Theil aber gleich bey der Wurtzel ab / noch einmal entzwey / hernach eingewässert / und gleich dem Spinat ein wenig überbrühet / das Wasser sauber darvon getruckt / und ein jeder Theil mit Pfeffer gewürtzter besonder in ein Rein gethan / giesse ein wenig fette Fleischbrühe daran / und lasse es also gar an die statt kochen / mach Eyerdotter mit klein=gehacktem Petersil / frischen Butter / und geriebner Muscatnuß in einem Häfelein fertig / setz die Schüssel mit gebähtem Brod auf eine Glut / schütte ein wenig von der Taubenbrühe daran / und die übrige an die zubereitete Eyerdotter / mische solche unter den beyderseits siedenden Andivi / es mag auch im Fall ein wenig Lemoni=Safft genommen werden / jedoch nach Belieben / richte den kurtzen Andivi auf die Suppen herum / den grösseren um den Ranfft / und die Tauben in die Mitt / trags warm auf.

Transkription:

Christine Überei

Zitierempfehlung:
Christine Überei (Transkription): "Eine weisse Suppen von Tauben mit geschnittnen Andivi und Eyerdotter.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 5 Nr. 128,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-weisse-suppen-von-tauben-mit-geschnittnen-andivi-und-eyerdotter (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Christine Überei.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)