Einen Haasen zu braten.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 008

Originalrezept:

ZIehet den Haasen ab / und gebet wohl acht / daß er nicht zerrissen werde / schneidet oder stechet das Vorhäs davon ab / doch also / daß der Haas nicht zu kurtz werde / und waschet ihn hernach aus Wasser / Essig oder Wein wohl aus: alsdann wird er gehäutet und gespicket / mit Saltz / Pfeffer / Negelein und Muscatblüh eingewürtzt / und entweder also frisch gebraten / oder aber zuvor im Essig oder Wein gebeitzet; wann er nun soll gebraten werden / wird er nochmal frisch eingewürtzet / und an den Spieß gestecket; dann spannet man selbigen mit einem langen Zweck / so bey den Beinen durchaus gehet / von einander / und verbindet die Füsse mit Papier / oder aber einem feuchten Tüchlein / und läst ihn dann wohl safftig und licht=braun abbraten / daß die Specklein nicht schwartz werden: was aber sonsten das Treiffen und Braten anbelanget / kan man sich auch hierinnen allerdings nach der / bey dem Gembsen=Schlegel / zu findenden Beschreibung richten. Will man eine Brüh darüber machen / so wird Rosen= oder Holler=Essig in ein Pfännlein gegossen / gestossene Zimmet / Zucker / ein wenig Pfeffer / Negelein / und Cardamomen darein gethan / und mit einander aufgesotten / dann giesset man die Brüh in eine Schüssel / leget den Haasen darein / zieret ihn mit Citronen=Plätzen aus = und streuet dergleichen klein=geschnittene Schelffen darauf.

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Einen Haasen zu braten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 008,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=einen-haasen-zu-braten (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)