Originalrezept:
NEhmet vier oder sechs Eyer / nach dem man viel oder wenig machen will ; schlaget und zerklopffets in einem Häfelein wohl / saltzets / hackt ein wenig Petersilien= Kraut / und rührets darunter : wer aber nicht gern von grünen Kräutern essen mag / kans nur von blossen Eyern machen ; dann lasset in einem flachen Pfännlein ein wenig Butter oder frisches Schmaltz heiß werden / giesset es wieder heraus in ein Häfelein / und schüttet ein wenig von den gerührten Eyern in das Pfännlein / last es aber in dem hineingiessen geschwind herum lauffen / haltets ein wenig über das Feuer / so wirds ein dinnes Plätzlein : nehmets dann heraus / legets auf einen Deller / giesst das Schmaltz wieder in das Pfännlein / lassets über dem Feuer / wie zuvor / warm werden / schwingets in dem Pfännlein herum / und giesst es wieder heraus / dagegen aber etwas von den zerrührten Eyern darein / biß so lang und viel die Eyer sämtlich eingeschüttet worden : Wickelt oder rollt hernach die Plätzlein zusammen / und schneidet sie gantz schmal / giesset in einem stollichten Häfelein eine gute Fleischbrüh daran / streuet ein wenig Muscaten= Blüh und Pfeffer darein / thut ein gut Stuck Butter dazu / setzets auf eine Glut / und lassets aufsieden. *
* Wann man diese Eyer= Wämmlein nicht klein schneiden will / kan man nur zusamm= gewickelte Würstlein daraus formiren / selbige in eine Schüssel legen / von Fleischbrüh / Butter und Gewürtz / eine Butter= Brüh darüber machen / und auf der Kohlen aufsieden lassen.
Anmerkung:
wir kennen es heute unter Frittatensuppe
Kategorisierung:
Gemüse & Eier:Hauptzutaten: Brühe, Butter, Eier, Muskatblüte, Petersilienkraut, Pfeffer, Salz, Schmalz
Transkription:
Irene Tripp
Zitierempfehlung:
Irene Tripp (Transkription): "Eyer= Wämmlein.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 11, Nr. 031,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eyer-waemmlein (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Irene Tripp.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)