Originalrezept:
Du kanst auch Feldthünner nemmen drey oder vier / rupffs fein sauber / sonderlich wenn sie gar frisch seindt / weid sie auß / wasch sauber / vnd hacks klein mit einem Hackmesser / Bein vnnd Fleisch / Nim(m) darnach Zimmet / etwan ein viertel eines Pfundes / brich oder schneidt sie klein / vnnd rür sie vnter das Fleisch / vnd laß ein stundt oder zwo also liegen / vnd laß darnach distilliern zween oder drey Morgen / brauch sie darnach vnter die Speiß / oder gibs einem krancken Menschen zu trinken. Oder wenn man eine Speiß wil anrichten / so geußt man dasselbige Wasser darein / vnnd leßt es nur ein Sudt auffthun / auch nicht zu viel / nur ein wenig / sonderlich kleine Speise / so von Feldhünnern zugericht seyn / die werden gut vnd wolgeschmack nach dem gedistillierten Zimmet.
Anmerkung:
Die Herstellung dieses „gedistillierten Zimmet“ ist leider nicht klar erläutert. Es wird so dargestellt, als würden die Zimtstangen mehrmals mit der Fleischbrühe mitgekocht, aber dies ist nicht sehr plausibel. „Zimtwasser“ wird bei Rumpolt mehrmals erwähnt; unter einem destillierten Zimt stellt man sich aber eigentlich eine Essenz oder Tinktur vor, also einen öligen oder alkoholischen Auszug.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "[Feldthünner zugericht mit gedistilliertem Zimmet.]", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 03, Teil 25, Nr. 15,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=feldthuenner-zugericht-mit-gedistilliertem-zimmet (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)