Originalrezept:

Nimm einen ſchönen Nierenbraten, hacke ihn ein, ziehe die vordern Rippenknochen heraus, und ſalze ihn. Hierauf mache die Fülle: Treibe 4 Loth Butter flaumig ab, rühre darein nach und nach 3 Eier, gib dazu etwas kleingeſchnittene Lemonieſchale, ein Viertel Seidel Milch, ſalze es, und dann verrühre darein ſo viel geriebene Semmel, damit der Teig etwas dünner wäre als zu gewöhnlichen Nockerln. Nun fülle damit den Nierenbraten, rolle das Bauchfleiſch zuſammen und nähe es mit an. Häufig wird aber das dünne Bauchfleiſch abgeſchnitten und der Braten ohne dasſelbe gebraten. Wenn der Braten gefüllt iſt, laß auf der Pfanne ein Stück Butter zergehen, lege den Braten darein mit der fleiſchigen Seite nach unten und gib ihn in die Röhre; nach einer halben Stunde gieße daran etwas Rindſuppe oder Waſſer und laß ihn unter öfterem Beſtreichen mit Butter weiter braten; dann wende ihn um, beſtreue ihn mit geriebener Semmel und laß ihn gar braten. Hierauf ſchneide den Braten auf zierliche gleiche Schnitte, lege ſie in die Schüſſel um den Rand herum, begieße ſie mit der Soß und trage ſie zur Taſel.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Gefüllter Kalbsnieren braten.", in: Die Hausköchin (1867), 10-21,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gefuellter-kalbsnieren-braten (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.

In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)