Gemiſchte Sulze.

Aus: Die Hausköchin (1867), 11-06

Originalrezept:

Laß 6 Seidel ſüßen Schmetten kochen, gib darein 2 Loth zerſchnittene, Tags zuvor geweichte Hauſenblaſe, dann 12 Loth Zucker, und laß es eine Viertel Stunde ſieden, hierauf ſeihe es durch; nun theile die Sulze in mehrere Theile, ſtelle ſie in kleinen Gefäßen auf die Gluth, in einen Theil gib Vanilie mit Zucker geſtoßen und ein Stückchen reinen rothen Terniſol, in den andern Theil gib ein Täfelchen gute geriebene Chokolade, in den dritten Theil 3 Loth gebrannten ganzen Kaffee, in dem vierten Theil laß Lemonieſchale kochen, in den fünften Theil gib Spenatſaft und den ſechsten Theil laß weiß; nun laß jeden Theil aufkochen; die Chokolade-, Kaffee-, Lemonie und die weiße Sulze quirle dann jede einzeln mit kaltem Schmetten ab, worin zuvor ein Eierdotter zerrührt wurde, die grüne und rothe Sulze laß ſo; hierauf ſeihe jede extra durch, und miſche ſie wie du willſt. Haſt du eine Sternform, ſo gieße in jede Vertiefung eine andere Farbe; es muß aber immer eine Farbe erſt kalt werden, ehe man die andere daran gießt; auch darf es nur lau, ja nicht heiß ſein, ſonſt verſchmilzt eins ins andere; daher iſt dieſe Sulze bloß für geübte Köchinen und auch nur für große Tafeln anwendbar. Eine Stunde vor dem Auftragen muß man ſie ſtürzen und anrichten.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Gemiſchte Sulze.", in: Die Hausköchin (1867), 11-06,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gemischte-sulze (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


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