Originalrezept:
Der Taig wird gemacht wie der vorige, mit ganzen Eyern, und so viel Dotter, an statt des Schmalz frischen Butter genommen, und an statt der Milch süssen Milchreim, gewässerte Gerben, den Taig schön vest angemacht, gesalzen; mache die Nudeln auf einem Bret, das gemelbigt*) ist, lasse es in einem warmen Ort schön gehen, nimm eine breite Rein, mit Milchreim, und frischen Butter, lege die Nudeln darein, wohl zugedeckt, oben auf eine kleine Glut, daß der Dunst nicht ausgehet, man kann es auch im Back= Ofen backen, darnach man viel machen muß, aber zugedeckt.
Anmerkung:
*) ein mit Mehl bestreutes Brett
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Wenn diese Germnudeln auf dem Herd gebacken werden sollten, wurde auf die Rein ein Deckel mit Glut obenauf gesetzt, so konnten sie im Dunst schön durchgaren. Bei einer größeren Menge wurden die Germnudeln im Backofen gebacken, allerdings wiederum zugedeckt, damit sie nicht austrockneten.
Da sie zugedeckt in Rahm gedünstet wurden, handelt es sich um ein Mittelding aus Germknödeln und Buchteln.
Kategorisierung:
Brot & Gebäck:Hauptzutaten: Butter, Dotter (Eigelb), Eier, Germ (Hefe), Mehl, Rahm (Sahne, Obers), Salz
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Gerben= Nudel.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 088,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gerben-nudel (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)