Geÿslies von kelbʾ fussen

Aus: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 21

Originalrezept:

WIldu machn̄ gut geÿsslies von kelber
[323v] fussen So uʾseuͤd die in wein gar wol vnd wen
si nu gesotn̄ sein so tu si aus dʾ prūe vnd stoz
in einē morsaͤr vnd streichs mit dʾ prue durch
ein pruͤe duch vnd tu hon̄ig dar ein vnd
gutes geburcz vnd laz widʾ siedn̄ vnd fa=
yms schon vnd geuss auf ein klaine pfann
vnd laz sten uncz pis es gar hert wird
vnd tus dan vbʾ ein herd vnd zukks pald
her widʾ ab vnd slach auf ein pannckch
so sneÿdestu es dan wie du wild vnd vʾsalcz
daz nicht So ist es gut

Übersetzung:

Geislitz* aus Kalbsfüssen

Willst du eine gute Geislitz aus Kalbsfüssen zubereiten, dann koche sie in Wein gar. Wenn sie durchgekocht sind, gib sie aus der Suppe und stoße sie in einem Mörser klein. Passiere sie zusammen mit der Suppe durch ein Tuch, gib Honig dazu und gute Gewürze. Lass alles kochen, schöpfe den Schaum ab, gieß es in eine kleine Pfanne und lass es stehen, bis es hart wird. Gib es dann auf den Herd, aber nur ganz kurz, dann breite die Masse auf einem Brett aus und schneide sie, wie du möchtest. Versalz es nicht, so ist es gut.

* Name verschiedener Speisen; geringe oder köstliche Speise, Speise aus Hafermehl, Grütze, Polenta. Geÿslies hier korrigiert aus Gÿÿslies.

Kategorisierung:

:

Hauptzutaten: , , , ,

Transkription:

Beatrix Koll

Zitierempfehlung:
Beatrix Koll (Transkription): "Geÿslies von kelbʾ fussen", in: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 21,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gey%cc%88slies-von-kelb%ca%be-fussen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.