Originalrezept:
Man nim(m)t junge grüne Erbsen mit samt der Schalen, lasset solche schön weich in Butter dünsten, hernach stosse sie klein mit etlichen gepfärzten Semmel=Rinden, und zwey der drey Stüklein von gebackenen Hechten. Wann dieses geschehen, bereite es in ein Rein oder Kasterol, giesse eine gute lautere Erbsen=Brüh daran, lasse es wol sieden, hernach durchgetrieben, richte es in einen Hafen, lasse es aufsieden, recht gesalzen, und gewürzt mit Muscat=Blühe, und mache das Krebs=Eiterl auf die Art, wie hernach folget N. (0)60. richte es an statt des Suppen=Brods in die Schüssel, die Suppen angericht, geziert mit Hechten=Lebern und gebackenen Schilt=Krotten. Man kan diese Suppen auch geben mit gebähten Semmel=Schnitten.
Anmerkung:
Schildkrötenfleisch ist aufgrund des Artenschutz in Österreich nicht mehr verkäuflich. Da jedoch Schildkrötenfleisch in Geschmack und Konsistenz Kalb- oder Rindfleisch ähnelt wurde dieses oft auch dadurch ersetzt. In Großbritannien sind diese Art der Rezepte auch als Mock Turtle bekannt.
Kategorisierung:
Suppen:Hauptzutaten: Butter, Erbsenbrühe, Erbsenschoten (Kieferbsen), Hecht, Hechtleber, Krebseiterl, Muskatblüte, Schildkröte, Semmelrinde, Semmelschnitten (gebäht)
Transkription:
Julian Bernauer
Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Grüne Erbsen=Suppen mit Krebs=Eiterl.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 010,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gruene-erbsensuppen-mit-krebseiterl (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)