Originalrezept:
Nim(m) vngeschelte Mandeln / wirffs in heisse Butter / daß sie fein braun werden / thu sie in ein Mörsel / vn(n) stoß wol klein. Nim(m) darnach Wein / mach jn warm / vnnd laß die Mandeln damit ab / streich es durch ein Härin Tuch / das fein dick wirt. Setz auff / vnd laß ein Sudt auffthun mit Zucker / wenns auffgesotten / so hack den Hasen darein zu kleinen stücken / laß es darmit auffsieden / so wirt die Brüh / als wenn man sie mit lautern Zimmet hett durchgestrichen. Wiltu es aber nit süß haben / so nim(m) ein Rindtfleischbrüh / oder ein Kappaunenbrüh / streichs damit durch / so darffstu zu keinem Gewürtz / ist auff beyde manier gut / Du magst solche gebratene Hasen in allerley Gescharb zurichten. Setz geschelte Zwibeln zu in einem Wasser / vnnd
wenn sie gesotten / so schütt sie auff ein Durchschlag / daß die Brüh durchseiget /
hack Zwibeln klein / thu sie in heisse Butter / vnd schweiß sie / vnd wenn sie
geschweißt / so mach sie ab mit Pfeffer / Saffran / vnnd ein wenig kleine Rosein /
geuß ein wenig Essig darein / Nim(m) von der Brüh / die du von den Zwibeln
hast abgeseigt / geuß ein wenig darvnter / laß damit auffsieden / Magst
ein solches Gescharb süß oder saur machen. Darnach kanstu den gebraten
Hasen darein schneiden / vnnd darmit lassen auffsieden / so wirdt es gut vnnd
wolgeschmack. Solche Gescharb kanstu auch brauchen in Faßt Tagen zu
Eyer essen / oder zu Backfischen.
Transkription:
Sepp Meister, Steffi Schinagl
Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "[Hase in Gescharb süß oder sauer.]", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 02, Teil 04, Nr. 19,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=hase-in-gescharb-suess-oder-sauer (25.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)