Hiendlen in ainer zitronen Supen. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 052

Originalrezept:

Nimb Hiendlein, wan die hiendlein klain sein, / so zerbiegl es, sein sie groß, so thue es gilben, / thue es Sauber außwaschen vnd ein salzen, / aber nit zuuill, ain viertl stunt laß ligen / in dem schmalz, Nimbs, trikhers sauber ab, / mit ain tiechel, vnd Melbig sie an, vnd würffe / sie inß schmalz, bache sie Kösten braun herauß, / thue es in ain Rhein, gieß darauf ain Mäßl // (22r) Suppen, vnd ain Mäßl Wein, ain halbes mäßl / wasser, vnd es woll zuggern, vnd reib ein / löfl voll Semel, aber nur die Rinten, brens / fein hibtsch braun darmit ein, darnach nimb / ainen zitron, der frisch ist, schneide d(a)s gelbe / klein gewürflet, alß wie zum springeln, vnd / leg die zitron scheller darzue in die Supen, / vnd gewürz es, vnd nimb ain Quintl ganze Zim(m)et / darzue, vnd laß sieden ¼. stunt. darnach leg / erst die hiendl darein laß Sieden solang man / ain par ayr siet, d(a)s hart werden, darnach / wan manß will anrichten, so nimb die zim= / =met daruon. /

Anmerkung:

Die Arbeitsanweisung „zerbiegl es“ kommt in Zusammenhang mit Geflügel häufiger vor – insbesondere wenn die Vögel nicht allzu groß sind, soll das Bruststück geplättet werden.

„Kösten braun“ bedeutet kastanienbraun.

„alß wie zum springeln“ – Bedeutung unklar.

Übersetzung:

Huhn in Zitronensauce

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Hiendlen in ainer zitronen Supen. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 052,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=hiendlen-in-ainer-zitronen-supen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.