Originalrezept:
Nimm schöne grosse und fleischige Hühnel, bereite einen Essig und gemischtes Gewürz, lasse es untereinander sieden, giesse es dem lebendigen Hühnl durch einen Trachter ein in den Hals, geschwind mit einem Spaget zusammen gebunden, damit sie tod werden; fange an bey denen Füssen, und ziehe ihnen die Haut ab, wie denen Haseln, schneide sie auf, nimm das Ingeweid heraus, das Blut aber lasse in ein Haferl mit wenig Essig rinnen und aufbehalten. Schneide es durch die Rippen auf, biege das Brüstel vornen, damit sie heraus kommen, wie die Hasel, zweymal gespeilt, die Flügel und Füß bey dem ersten Glied weggeschnitten, nimm kleingestossene Gronawet=Beer, und Kümm, salze sie, und mit diesem bestreuet; mache eine gute Baiz, und richte die Hühneln in einen Weidling, giesse es siedender darüber, und zugedekt. Spicke es schön zierlich, wie die junge Haseln, gebraten, mit Butter und Milchreim begossen, daß sie schön gelb werden. Richte unterdessen das aufbehaltene Blut, rühre es in einem Haferl ab, nimm guten Milchreim, schwarzes geriebenes Brod, in Butter geröst, und Lemoni=Saft, ein wenig Rind=Suppen, und gut gewürzt. Richte die Hasel schön zierlich auf eine Schüssel, die braune Soß darunter, streue klein=geschnittene Lemoni=Schäler darauf, lasse es ein wenig aufdünsten, gibs auf die Tafel, den Schüssel=Ranft mit grünen Petersil belegt.
Kategorisierung:
Fleisch & Geflügel:Hauptzutaten: Beize, Butter, Essig, Gewürze, Huhn (lebendig), Hühnerblut, Kümmel, Limonensaft, Limonenschalen, Petersilienkraut, Rahm (Sahne, Obers), Rindsuppe, Schwarzbrotbrösel, Wacholderbeeren
Transkription:
Julian Bernauer
Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Hühneln auf junge Hasen=Art zu machen.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 188,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=huehneln-auf-junge-hafenart-zu-machen (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)