Originalrezept:
NAch dem das Hun gewürgt worden / brühet und säubert es auf das allerschönste / wie schon zum öfftern bey andern Geflüg gedacht ; dann nehmet ein viertel Pfund Butter / thut solches in eine Schüssel oder Näpfflein / werfft Saltz und Gewürtz dazu hinein / so viel zu einem Hun einwendig zum einsaltzen und würtzen vonnöthen / rühret und schlaget es wohl unter die Butter : wann nun das Hun sauber ausgewaschen / stecket man die mit Saltz und Gewürtz abgerührte Butter einwendig in das Hun hinein / saltzets auch auswendig / und stecket es an den Spieß / wie man ein ander Hun / und die Füsse hinterwerts hinauf / wie an einem Rebhun ; wann nun das Hun angesteckt / vernehet es auf das beste / damit die Butter nit heraus lauffen könne : dann nehmet ein kälbern Netz / oder aber zewy oder drey zusammen / nachdem das Hun groß ist / wickelt es über und über darein / und nehet es überal zusammen / daß nichts von dem Hun hervor siehet / es muß aber selbiges nicht drangs darüber seyn / sondern gleichsam nur schlottern / dann es schnorret im braten vorhin zusammen / und bratet also das Hun samt dem Netz schön allgemach ab ; wann nun das Netz auswendig etwas braun wird / so ist das Hun fertig : dann schneidet das Netz herunter / so wird das Hun schön weiß / und doch auf das beste ausgebraten / und ein vortrefflich kräfftiges Essen seyn.
Transkription:
Maximilian Schmidauer
Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Hüner gantz weiß zu braten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 021,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=huener-gantz-weiss-zu-braten (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)