Kaffeeſulze.

Aus: Die Hausköchin (1867), 11-04

Originalrezept:

Nimm im Winter 1, im Sommer anderthalb Loth geklopfte kleingeſchnittene Hauſenblaſe und laß ſie über die Nacht in einem bischen Waſſer weichen; den andern Tag gib ſie in 4 bis 5 Seidel guten ſüßen Schmetten und laß es kochen; indeſſen brenne ein Viertel Pfund Kaffee, und während dem Brennen wirf darunter ein bischen geſtoßenen Zucker; wenn der Kaffee gebrannt iſt, wiſche ihn mit einem reinen Tuche ab, wirf ihn ungemahlen in den Schmetten und laß es eine Viertel Stunde kochen, doch achte darauf, daß es nicht anbrennt; hierauf ſeihe es durch, gieße es in ein reines Gefäß, wirf darein ein Stückchen mit Zucker geſtoßene Vanilie, ein Viertel Pfund Zucker, und laß es aufkochen; dann quirle 3 Eierdotter mit ein bischen kaltem Schmetten ab, gieße die kochende Sulze darein und quirle es recht ab; nun gieße es in eine auf vier Füßen eines umgekehrten Stuhles befeſtigte Serviette und laß es in ein untergeſtelltes Gefäß durchlaufen, dann gieße es in die Form (am beſten iſt zu dieſen Sulzen eine Melonenform) und laß es entweder beim Eis oder ſonſt wo an einem kühlen Orte kalt werden. Einige Stunden vor dem Anrichten tunke die Form in heißes Waſſer, ſtürze die Sulze auf eine Schüſſel und laß ſie wieder ganz kalt werden; dann ziere ſie entweder mit ſchönen Blättern oder mit rother Vanilieſulze, indem du mit einem Kaffeelöffel kleine runde Stückchen herausnimmſt, es in einen Kranz herumlegſt und dann mit grünen Blättern ziereſt; ſo formirt es einen Kranz von Roſen.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Kaffeeſulze.", in: Die Hausköchin (1867), 11-04,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=kaffeesulze (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)