Karpffen sind allezeit gut / außgenommen

Aus: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0382.

Originalrezept:

im Mejen vnd Brachmonat: Am besten aber/vom Anfang deß Weinmonats biß zu End deß Aprillen.

Anmerkung:

Mejen = Mai

Brachmonat = Juni (Begriff aus der Zwei- bzw. Dreifelderwirtschaft, im Juni begann man die Brache zu bearbeiten)

Weinmonat = Oktober (In diesem Monat begann die Weinlese)

Aprillen = April

Die Laichzeit des Karpfens fällt in die Monate Mai und Juni. Zu dieser Zeit Konzentrieren sich die Karpfen auf die Fortpflanzung und nehmen deshalb weniger Nahrung zu sich weshalb sie in dieser Zeit auch weniger Fett angelegt haben. Zudem ist im Angelsport die Meinung vorherrschend, dass während der Laichmonate die Karpfen weniger beißen. Fraglich ist ob die Empfehlung zum Schutz des Karpfenbestandes, aufgrund der geringeren Fangchancen oder wegen des geringeren Fettgehalts und damit schlechteren Geschmacks einhergeht. Aus der Empfehlung die Karpfen in den Wintermonaten zu fangen lässt sich schließen dass es aufgrund des höheren Fettgehalts empfohlen wird, da Karpfen in diesen Monaten besonders viel Fett ansetzen um den Winter zu überleben.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten:

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Karpffen sind allezeit gut / außgenommen", in: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0382.,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=karpffen-sind-allezeit-gut-aufgenommen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.