Kohl= Hechtlein zu zurichten.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 084

Originalrezept:

ES werden halbpfündige Hechtlein / so viel man derselben verlanget / geschuppt / am Rücken biß zu dem Schwantz aufemacht / der Kopff in der Mitten durchschnitten / doch also / daß sie unten beysammen bleiben ; breite sie hernach aus / saltze und würtze es / legs hernach auf den Rost / und laß über einer Glut oder Kohlfeuer ein wenig ertrocknen : begiesse sie alsdann mit heissen Baum= Oel / und bestreichs offt mit einem in dergleichen Oel eingedauchten Federlein / dami sie sich nicht anhängen / hacke herauf Essig= Cappern klein / röste selbige zusamt ein wenig Weitzen= Mehl im Schmaltz / gieß Wein / Fleischbrüh / und Essig daran / würtze sie mit Pfeffer / Muscaten= Blüh und Cardamomen / zuckers / und thue gantze Essig= Cappern dazu / laß alles zusammen nochmal aufsieden / lege die Hechtlein in eine Schüssel / gieß die Brüh darüber / drucke den Safft von Citronen darein / und strue die klen= und würfflicht geschnittene Schelffen davon oben darauf. *

  • Wer diese hechtlein im Oel gebraten nicht gerne essen wollte / kan sich an statt deß Oels gar wol einer Butter bedienen , auch mag die Fleischbrüh ur fasten= Zeit davon bleiben : ingleichen / an statt deß Weitzen= Mehls / nur Semmel= Mehl genommen / und die Fische mit Rosmarin= Sträußlein bestecket werden.

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Kohl= Hechtlein zu zurichten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 084,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=kohl-hechtlein-zu-zurichten (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)