Originalrezept:
Nimm für 100. Personen 30. Eyer, von 15. Eyern nur die Kläre, rühre es mit warmen Wasser ab, nimm gutes Mund= Mehl, salze, und mache den Taig nicht fest an, schlage solchen wohl ab, und lasse ihn in einem warmen Ort rasten, mache die Füll, treibe Krebs= Butter ab 3. Pfund, schlage vierzig Eyer darein, eines nach dem anderen, mache ein Eingerührtes von 20. Eyern, mit Krebs= Butter, süsser Milch, grünen Petersil, nimm von Fischen das Breite*), stosse es klein, auch das geweickte Brod und das Eingerührte darunter, rühre es in den vorhin abgetriebenen Krebs= Butter, so viel man meinet, daß Füll genug ist. Man kann auch ein wenig trockenen gereiterten Dopfen**) darunter nehmen, gesalzen, gewürzt, Milchreim, und Krebs= Schweiffel; wann der Taig schön dünn ausgezogen, die Füll darauf gestrichen, zusammen gerollt, in eine bestrichene Pfanne gethan; eine Stund vor dem Tisch giesse siedende Milch darauf, in Back= Ofen gebacken. Man kan auch Weinbeer darzu nehmen; es können auch ohne Fisch= Breit diese Strudel gemacht werden.
Anmerkung:
*) ausgelöstes Fischfilet, Fischbrät
**) passierten Topfen
Kategorisierung:
Pasteten & Würste:Hauptzutaten: Brot (eingeweicht), Eier, Eiklar (Eiweiß), Fischbrät, Gewürze, Krebsbutter, Krebsschwänze, Milch, Mundmehl (feinstes Weizenmehl), Petersilie, Rahm (Sahne, Obers), Rosinen, Salz, Topfen (Quark), Wasser
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Krebs= Strudel.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 037,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=krebs-strudel-2 (21.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)