Lamproye en ragoust.

Aus: Le cuisinier françois (1651), S. 191, Kap. 12, Nr. 46

Originalrezept:

Accommodez la, & seruez de mesme que l’alloze à l’estuuée.

Anmerkung:

Verweis auf das Rezept Nr. 45 (Gedünsteter Maifisch).

Die Lampreten oder „Neunaugen“ (wegen der langen Reihe von runden Kieferspalten) sind aalähnliche Wasserbewohner, die sich mit den Hornzähnen ihres Rundmaules an Fische anheften, als Parasiten deren Blut saugen und Fleisch aus der Wunde raspeln. Es gibt Meer- und Süßwasserlampreten, die zum Laichen oft in das entgegengesetzte Gewässer wandern, daneben aber auch stationäre Süßwasserarten, die nicht parasitär sind.

Die Lampreten wurden seit der Antike als Speisefisch hoch geschätzt und ähnlich wie Aal zubereitet. Noch im 19. Jh. wurden Hunderttausende davon in Norddeutschland gefangen, und in Frankreich, Nordspanien und Portugal sowie im Baltikum stehen sie heute noch auf der Speisekarte von Fischrestaurants. Die Lamprete zählt inzwischen zu den gefährdeten Arten.

Übersetzung:

Lamprete (Neunauge) in Ragout.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Lamproye en ragoust.", in: Le cuisinier françois (1651), S. 191, Kap. 12, Nr. 46,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=lamproye-en-ragoust (21.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.