Muscazoner= Torten.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 323

Originalrezept:

Zu einer Torten nimm 1. Pfund Mandeln, ein halbes Pfund schwölle, und klein gestossen, das andere halbe Pfund wische sauber ab, und mit samt denen Schälern auch klein gestossen; bereite drey Vierting gefähten Zucker, 1. Loth Zimmet, ein halb Loth gestossene Nägerln, 1. Muscatnuß gerieben, von zwey Lemonien die Schäler klein geschnitten, 8. Loth Mund= Mehl; richte dieses auf eine Tafel, alles zusammen abgewischt, nimm von 8. Eyern die Dotter, und mache den Taig zusammen, bestreiche ein flaches oder umgekehrtes Torten= Blättel mit Schmalz, belege es mit Oblaten; treibe von diesem Taig einen dinnen Flecken aus, und darauf gericht, nimm zu der Füll eingemachte Ribiseln, von dem andern Taig mache Creutz= weis ein Gätter, nimm den Muscatzoner= Model, den andern Taig darinnen ausgedruckt, und lege überall entzwischen, oder aufgebogen, bis der Taig gar ist, hernach den blechernen Raif herum gemacht, und schön gemach gebacken; mache ein Wasser= Eys von Zucker darüber.

Anmerkung:

Der Mandelteig samt Gewürzen, die Ribiselfülle und das Teiggitter erinnern an die heutige Art der Linzertorte.

Mit dem Muscazoner-Model wurden anscheinend „Kekse“ ausgestochen und in die Gitterzwischenräume gelegt.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Muscazoner= Torten.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 323,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=muscazoner-torten (08.09.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)