Potage de Son.

Aus: Le cuisinier françois (1651), S. 163, Kap. 11, Nr. 34

Originalrezept:

Prenez du son de bled, le plus gros que vous pourrez trouuer, faites le bien bouil- lir auec de l’eau, vne poignée d’amende, vn bouquet, & le bien assaisonnez: passez le en suite dans vne estamine, & le remet- tez bouillir: faites mitonner vostre pain, & emplissez vostre plat de ce bouillon, [S. 164] que vous pouuez blanchir si vous voulez auec des œufs, & le garnissez de fleurons si vous en auez, puis seruez.

Anmerkung:

Da die gröbste Kleie verwendet werden soll, die man finden kann, handelt es sich wahrscheinlich eher um Weizenschrot.

Welcher Art die „fleurons“ sein sollen, mit der diese Fastensuppe aus grober Weizenkleie garniert werden kann, wird leider nicht näher erläutert, da es den Zeitgenossen offensichtlich klar war. In diesem Kochbuch scheinen mehrmals „fleurons“ als Garnitur auf, die Herstellung wird allerdings nicht erklärt; vermutlich erst im Nachfolgeband „Le Pastissier françois“ von 1653.

Man versteht heute darunter ein spezielles Kleingebäck aus ungesüßtem Blätterteig, in diversen Formen wie Fische oder Halbmonde ausgestochen, (manchmal sogar pikant gefüllt), die als Fingerfood, Suppeneinlage oder dekorative Beilage dienen.

Es ist also anzunehmen, dass im obigen Rezept ebensolche Blätterteig-Häppchen als Suppeneinlage gedacht waren. Vermutlich wurden sie auf Vorrat produziert, z.B. aus Blätterteig-Resten von Pasteten.

(„Fleurons“ sind ursprünglich stilisierte Blüten oder Blätter als Zierelement in der Architektur, auf Textilien etc.; ein Beispiel dafür ist die Fleur-de-Lys als Symbol für die französische Monarchie.)

Übersetzung:

Suppe von Weizenkleie.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Potage de Son.", in: Le cuisinier françois (1651), S. 163, Kap. 11, Nr. 34,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=potage-de-son (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.