Salbling und Ferchen gebratner / in einer süssen und sauren Pohlnischen Brühe.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-1 Kap. 04 Nr. 041

Herkunftsbezeichnung(en): Polnisch

Originalrezept:

ES sind die Salbling auch gut mit Zwibeln / Aepffeln / Lemoni gelb / auch mit wenig Wein und Erbsen= Brühe durchgetriebner darüber zu geben.

Anmerkung:

  • Das „Pohlnische“ an der Brühe sind die Äpfel, die in Polen z.B. auch dem Sauerkraut beigemischt werden. Auch Dörrzwetschken werden diesen süß-sauren Speisen manchmal hinzugefügt
  • Dass nur gelbe Zitronen reif sind gehört zu den populären Irrtümern. Die ersten reifen Zitronen werden im Sommer geerntet: Sie sind leuchtend grün! Erst mit der Herbsternte färbt sich die Zitrone gelb, sobald die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ausreichend groß sind.
    Der Hinweis „Lemoni gelb“ deutet darauf hin, dass es auch „Lemoni grün“ gegeben haben könnte, aber die Verwendung diverser Ausdrücke für Zitrusfrüchte in den Kochbüchern (Lemoni, Limonien, Citroni) zwischen dem 16. und 18. Jh. ist noch nicht gänzlich geklärt und wurde vermutlich auch regional unterschiedlich gehandhabt.
    Ab ca. 1800 setzt sich allmählich der Begriff Zitronen / Citronen durch.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Salbling und Ferchen gebratner / in einer süssen und sauren Pohlnischen Brühe.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-1 Kap. 04 Nr. 041,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=salbling-und-ferchen-gebratner-in-einer-suessen-und-sauren-pohlnischen-bruehe (21.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)