[Saurer Salat.] Gesulzter wälscher Salat.

Aus: Die süddeutsche Küche (1858), S.093/1n

Herkunftsbezeichnung(en): Wel(i)sch

Originalrezept:

Wein, Wasser, Essig, Gewürz, Limonieschalen, Lorbeerblätter, Thymian und Salz wird eine Weile gekocht, dann aufgelöste Hausenblase, zu 2 Seidel 1 Loth echte, gegeben und durch ein gespanntes Tuch geseiht. Die Hälfte davon läßt man in einem Model sulzen, belegt sie nun mit, in Scheiben geschnittenen Aalfisch, Häring, Pricken, Sardellen, von den Kernen gelösten Oliven, Kapern und dünnen Limoniescheiben.
Man schüttet die übrige Sulze darauf und läßt sie fest werden. Wenn es auf die Schüssel gestürzt ist, ziert man diese mit Pomeranzenblättern, Oliven und Limoniescheiben.

Anmerkung:

Die Pricke (auch Fluss-Neunauge) kommt in Flüssen West- und Südeuropas sowie in deren Mündungsgebieten vor. Sie ähnelt dem Aal, ist aber nur 30-50 cm lang und saugt sich mit einem zahnbekränzten Rundmaul an Fischen fest, von deren Blut und Gewebe sie sich ernährt. Seit dem Mittelalter ist sie ein beliebter Speisefisch, ebenso wie das größere Meer-Neunauge, auch Lamprete genannt. Alle Arten von Neunaugen stehen inzwischen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "[Saurer Salat.] Gesulzter wälscher Salat.", in: Die süddeutsche Küche (1858), S.093/1n,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=saurer-salat-gesulzter-waelscher-salat (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)