Schnepff.

Aus: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0254.

Originalrezept:

Schnepff ist ein köstlicher Vogel / wird nach dem selbiger gefangen / drey Tag oder länger im Lufft gelassen / hernach sauber gerupfft / aber nicht außgenommen / alsdann über zwerch an den Spiß gesteckt / oder hindersich mit dem Rucken daran gebunden / mit Zimmet und Nägelin gespickt / mit Salz besprengt / und sittlich gebraten / wann er anfangt schwizen und auffgehen / so stelt man in einer Kachel oder sauberen Brat=Pfannen gebähete / oder in Schmalz gebachene Weißbrodtschnitten / mit wenig Fleischbrüh und mi(t) Salz / Imber / Pfeffer / Zimmet und Nägelin bestrewet / darunder / damit der Safft und das Eingeweid / von dem Schnepffen darauff tropffe ; Man betropfft selbigen / so man will / mit brennendem Speck / oder feißter Fleischbrühe / der wird / so er recht gebraten / und noch safftig / mit samt diesen Schnitten angericht und auffgetragen. Oder werden alsdann erst / nach belieben / die Schnitten mit der abgetropfften Brühe begossen / mit dem Gewürz / wie vorgemeldet / bestrewet / und der Vogel darauff gelegt / weilen etwan Kohlen in die Kachel / und in selbige Brüh zu zeiten springen thun.

Transkription:

Aaron Höllermann

Zitierempfehlung:
Aaron Höllermann (Transkription): "Schnepff.", in: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0254.,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=schnepff (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Aaron Höllermann.