Originalrezept:
Schupe ihn / bürste ihn rein aus / suche die Gräten so viel davon / als du kanst / lege ihn in einen Topf / oder Keßel / gib rein Wasser darauf / und laß es zwei oder drei Stunden sieden. Er muß aber allezeit so sieden / daß man es kaum sehen kan / sonst wird er straks hart.
Hast du aber deinen Stokkfisch nicht selber geweichet / und du must vermuhten / daß er mit Kalke geweichet ist / welches vielfältig von denen Hoken / die ihn so verkauffen / zu geschehen pfleget / so läst er sich nicht so handthieren / wie ers gewohnt / sondern du must ihn in einem Keßel oder Topfe nur mit weichem Wasser an das Feuer setzen / daß er eben heiß wird / alsdenn mustu die Gräten davon thun / ihn in warmen Wasser abwaschen / und wieder in ander warm Wasser legen / und nur recht heiß werden lassen: Denn so bald er kocht / wird er hart. Diese Art aber ist nicht so gesund / wie die erste / welchen auch ein schlimmer Magen / auf obige Weise zugrichtet / vertragen kan. Wenn er nun also / wie gemeldet / ohne kochen zu einer gebührenden Hitze gebracht / muß man auf eine gute Brüe bedacht sein / und ihn zurichten / wie folget:
Transkription:
Magdalena Bogenhuber
Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Stokkfisch zusieden / daß er mürbe wird.", in: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 02, Kapitel 17, Abschnitt I, Nr. 003,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=stokkfisch-zusieden-dass-er-muerbe-wird (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.