Topfen= Nudeln.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 086

Originalrezept:

Für 100. Personen treibe 4. Pfund Butter pfläumig ab, 25. Eyer und 25. Dotter darein gerühret, eine Maß Milchreim, 3. Seitel gute Gerben, Mund= Mehl, und einen Topfen, der schön drucken ist, gesalzen, und Milch daran, mache den Taig an nicht zu weich, walge solchen auf einer Tafel mit beeden Händen von einander, und schneide halben Finger lange Nudeln, richte es in eine bestrichene Pfann, lasse es in einem warmen Ort gehen, wann sie genug gangen seynd, so giesse zerlassenes Schmalz darüber, im Back= Ofen gebacken.

Anmerkung:

Die „Nudeln“ dieses Rezeptes und der folgenden sind keine Nudeln im landläufigen Sinn, sondern Stücke aus Germteig, die nicht gekocht, sondern gebacken oder gedünstet werden.

Je nach Region wurden und werden sie auch als „Rohrnudeln“ (Bayern) oder „Ofennudeln“ bezeichnet, oder als „Buchteln“ bzw. „Wuchteln“ (Österreich bzw. Wien, vom böhmischen Wort „buchty“ abgeleitet).

Sie sind heute meist gefüllt, z.B. mit Marmelade, Powidl, Mohn, Topfen oder Zwetschken, in früheren Zeiten war dies aber eher nicht der Fall.  Die Rezepte hier sind außerdem oft ohne Zucker, weshalb sie wohl nicht als Kuchen betrachtet wurden, sondern eher als Beilage dienten.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Topfen= Nudeln.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 086,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=topfen-nudeln (24.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)