Originalrezept:
DIeweil man in der Küchen kein Wasser entrahten kan / hab ich nicht können vnterlassen / die art / natur vnd eygenschafft deß Wassers anzuzeigen / denn sonder Wasser / Wein vnnd Essig / kein Küch erhalten kan werden. Aber durch dreyerleiy art und sinnigkeit das Wasser erkan(n)t wirt / als nemlich / am Gesicht / Geschmack vnnd Geruch. Dem Gesicht nach sol es lauter / klar vnnd durchsichtig seyn / dem geschmack nach lieblich / nicht faules sümpffiges Geruchs / darumb alle die Wasser / welche ein sauren / scharpffen / versaltzenen geschmack haben / als von Schwebel vnd Nitro / seind schädtlich vnnd ungesundt zu natürlichen Träncken zu gebrauchen. Man sol warnemmen der Brunnquellen / daß sie sich gegen Auffgang erstrecken / auch durch ein sauber Erdtreich sich außspreiten / leichtlich zu warmen vn(d) kalten / vn(d) im Sommer kalt / im Winter warmlecht. Das Regenwasser ist am leichtesten / darnach das Brunnwasser vnd das auß fliessenden Bächen / vnnd zum letzten auß verdumpfften stehenden Wasser / vnnd das aller schwerest ist geschmoltzen Schneewasser / Sumpffpfülen vnd Bächen. Derhalben hab achtung / was du für Wasser solt in der Küchen brauchen / Auch Bier darauß zu machen / vnnd dergleichen / Alle Wasser seind von Natur kalt vnd feucht / vnd welcher Wasser noch kälter haben wil / sol es sieden / vnd wider külen / das ist das aller kältest Wasser.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Von art / natur vnd eygenschafft deß Wassers.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 20, Teil 4,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=von-art-natur-vnd-eygenschafft-dess-wassers (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)