Originalrezept:
Wen(n) ein wild Schwein nicht Weidewundt ist / oder wen(n) man es lebendig fäht / daß mans abstechen kan / wie ein Eynheimisch Schwein / so nim(m) das Blut / vnnd rürs wol vmb / schneidt Speck darvnter / nim(m) ein par Weck / beschneidt sie / oder reib sie auff dem Reibeysen / weich sie in eine Milch / geuß miteinander in das Blut / thu Pfeffer / Ingwer / vnnd Muscatenblüt darvnter / vnd schaw / daß du es nicht versaltzest / so werden die Würst mildt vnd gut / das macht die Milch vo(n) das Brot. Nim(m) darnach ein saubern Reiß / der fein außgequellt vnnd geklaubt ist. Also machens die Böheschischen Bauren mit der Gersten vnd Heidenbrey / ist auff allerley manier gut / wenn man sie füllt vo(n) quellt in einem Wasser / so legt man sie auff ein saubers Stro / vnnd leßt sie ligen vber Nacht / so kan man es darnach kochen / wie man es haben wil. Wenn sie an die statt gekocht seyn / so gibt man darvnter gestossen Merrettich oder Krehn / mit einer guten Rindtfleischbrüh angemacht. Also essens die Böhemischen Bauren gern.
Kategorisierung:
Pasteten & Würste:Hauptzutaten: Ingwer, Kren (Meerrettich), Milch, Muskatblüte, Pfeffer, Reis, Rinderbrühe, Salz, Speck, Wasser, Wecken, Wildschwein
Transkription:
Irene Tripp
Zitierempfehlung:
Irene Tripp (Transkription): "Von einem wilden Schwein Blutwürst.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 02, Teil 05, Nr. 17,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=von-einem-wilden-schwein-blutwuerst (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Irene Tripp.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)