Von Welschen oder Türkischen Hünern.

Aus: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 03, Nr. 018

Originalrezept:

Diese Art Hüner sein am besten im Winter / um Weinachten / denn wenn der Frühling angehet / so verderben sich die Hähne / und wird ihr Fleisch zehe und hart / hat auch die größeste Mühe sie fett zukriegen / die Hüner aber legen sich ab / doch kan man sie noch besser mästen / als die Hähne / und ist ihr Fleisch auch mürber: Die allerbeste Art aber ist / daß die / so man den Sommer gedenket zugebrauchen / den Herbst kapaunet werden / so kan man sie mit leichter Mühe fett machen und das gantze Jahr gebrauchen. Man kapaunet sie aber / wie ich an seinem Orte melden werde. Die Art zutödten ist vielerlei; etzliche hauen ihnen die Köpfe ab / andere schneiden ihnen die Gurgel ab / wie andern Hünern / welches besser; andere geben ihnen den Kopf voll Spannischen Wein / binden den Hals zu / und lassen sie einen Tag oder zwei so hängen. Im braten macht man es / wie mit andern Hünern / und wird sich schon ein jeder selbst / darnach sie alt / zurichten wissen. Die Brüe / so über die kleinen Hüner gehöret / kan man hier auch gebrauchen / wovon mit ersten sagen wil. Man kan sie auch spikken oder nicht / nach eines jeden belieben.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten: ,

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Von Welschen oder Türkischen Hünern.", in: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 03, Nr. 018,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=von-welschen-oder-tuerkischen-huenern (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.