Originalrezept:
MAn soll wohl= zeitige Weixeln und ungefehr den sechsten Theil schwartze Kirschen untereinander mischen / im Offen ein wenig überschwelcken lassen / daß sie nicht gar dürr werden / hernach in einem Mörsel wohl stossen / auch nachdem derselben viel sind / viel oder wenig Negelein / Zimmet / und Muscaten= Blüh / grob gestossen / darein streuen / und so dann aus dieser Massa mit den Händen Kugeln machen / in der grösse wie ein Hüner= Ey ; auf ein Bret legen und in einem abgekühlten Bach= Ofen abtrocknen / aber nicht verbrennen / und hernach in einer Schachtel / an einem trocknen Ort aufbehalten. Wann man nun einen guten Weixel= Wein verlanget / werden zur Zeit der Weinlese die Kugeln zerbrochen / in ein Fäßlein gethan / süsser starcker Most darauf gegossen / und also zum vergiern in den Keller gelegt; wollte man aber ausser der Jahrs= Zeit eine Weixel= Wein anmachen / so giesse man über eine solche Kugel zwey Maas Wein / lasse selbige etliche Tage lang daran stehen / und seihe sie dann durch ein reines Tuch / so wird er gut und kräfftig seyn. Von wohl= zeitigen Schlehen / kann man auch dergleichen Kugeln zu einen Wein formiren und zusammen machen.
Übersetzung:
Weichselwein (Weichselweinkugeln)
Kategorisierung:
Getränke:Hauptzutaten: Kirschen (schwarz), Most, Muskatblüte, Nelken, Weichseln (Sauerkirschen), Zimt
Transkription:
Marlene Ernst
Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Weixel= Kugeln zum Weixel= Wein.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 15, Nr. 032,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=weixel-kugeln-zum-weixel-wein (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)