Wepsen= Nest.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 093

Originalrezept:

Treibe 12. Loth frischen Butter ab, ein Ey, 3. Dotter darein, 2. Löffel Gerben, 7. Löffel Milch, ein halb Pfund Mund= Mehl, gesalzen, und schlage den Taig schön glat ab, nimm den Taig auf ein gemelbigtes Nudel= Bret, treibe solchen aus eines kleinen Fingers dick, nimm klein= geschnittene Mandeln, Weinberl, Zimmet, und Zucker, streue es über die Flecken, rädle drey Finger breite Flecken, in währendem Zusammenrollen bestreiche es mit Butter, setze es in eine bestrichene Pfann, lasse es in einem warmen Ort gehen, hernach wieder mit Butter bestrichen, backe es schön langsam, warme Milch darunter geschütt, gibs auf die Tafel.

Anmerkung:

„Wespennester“ aus Germteig, mit einer Fülle aus Nüssen (Äpfeln), Rosinen und Zimt, sind eine traditionelle und immer noch beliebte Mehlspeise im Donau- und Alpenraum.  Allerdings wird heutzutage die Fülle auf den dünn ausgewalkten Teig aufgestrichen, der Teig eingerollt, dicke Scheiben abgeschnitten, und diese Schnecken mit der Schnittfläche nach oben eng in eine Rein gesetzt. Die oben beschriebene Vorgangsweise erscheint eher umständlich.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Wepsen= Nest.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 093,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wepsen-nest (21.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)