Wermut Wein.

Originalrezept:

Wiewol er am versuchen herb ist / ist er doch grosser Krafft in Melancholicis. Wirdt aber also gemacht / daß man grün oder dürren Wermut in den Wein henck. Aber besser ists / daß man Wein durch Wermut seige / so lang / biß er den geschmack vnd krafft davon empfahe. Man sol Honig vnnd Zucker darein thun / dardurch wirt die krafft baß herauß gezoge. Der Wein ist gut für die Würm / schleim im Leib / vnd heimlichen orten / stärcket sehr für verstopffung deß Miltzes vnd Lebern / für die Gelbsucht / ist gut für Wansin hilfft der Leber vn Magen / entledigt den Harn / reinigt der Frawen Kranckheit / erlößt die grobe feuchtigkeit vom Bauch / Der Dampff durch ein Trichter in die Ohren zerlassen / widerbringt das Gehör / wenn ein Wund damit gewäschen / wächset kein Fistel oder faul Fleisch darinnen / heylet Rauden. So man sein geneußt / ehe man auffs Meer sitzt / so hilfft er für vnwillung. Er ist auch zu zeiten gut für die Pestilentz / im verwandlung der stätt / vnd heimsuchung der Krancken / böse Lufft im Glentzen zu brauchen. Bringet schlaff / heylet Geschwulst vnd Gliedsucht / im Halß gegurgelt / hilfft der Zungen geschwulst. Er hilfft zu viel andern Seuchen.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten: , , ,

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Wermut Wein.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 20, Teil 1, Nr. 74,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wermut-wein (21.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)