Würst vom Hirschendarm.

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 02, Teil 01, Nr. 13

Originalrezept:

Nimm den Hirschendarm / vnnd laß jhn sauber außschleimen / ist er feißt / vnnd nicht Weidewundt / so laß es daran / Nimm die innwendigen Braten / vnd das feißt / so bey den Nieren ligt / vnd ein wenig Ochsenfeißt darzu / so wirdt es desto wolgeschmacker. Denn das Hirschfeißt ist gar herb vnnd hart / wenns kalt wirt / vnnd wenn mans isset / bleibet es einem an Gaumen hengen / Ist aber besser / man nemme Speck darzu / vnd hack es durcheinander mit dem Hirschfleisch / mach es ab mit Gewürtz / Pfeffer vnd Ingwer / schlag Eyer darvnter / vnd füll den Darm darmit / bindts zu mit einem Spagat / vnd wirff jn in heiß gesotten Wasser / vnd laß jhn gar an die statt sieden / legs auff einen Roßt / vnnd breuns ab / auff allen beyden seiten / gib es darnach trucken auff ein Tisch / daß fein warm ist. Vnd solche Würst kanstu kochen / es sey gelb oder weiß / Pettersilgen Wurtzel / oder grünen Kräutern / auch mit einer guten Rindtfleischbrüh seindt sie wolgeschmack / Magst sie auch in einem Pfeffer zurichten / auch die Därm zerschnitten / vnn mit den Sültzen geben / auch auff Vngerisch / daß sie gefüllt seyn mit Eyern vnd Reiß / wie man die Ochsendärm füllt.

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Würst vom Hirschendarm.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 02, Teil 01, Nr. 13,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wuerst-vom-hirschendarm (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)