[Zucker Holhippen].

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 13, Nr. 60

Originalrezept:

Nim(m)  weissen Tragant / vnnd weich jn in Rosenwasser eyn / drucks durch ein Härin Tuch / vnd thu es vnter gestossen weissen Zucker / stoß wol in einem Mörsel / vnd treib jn fein dünn auß / schneidt ein Muster von Papier / daß auff beyden seiten Spitzen hat / vnd wenn du es vbereinander walgerst / so sihet es den Holhippen gleich. Nim(m)  dasselbige Papier Muster / vnnd legs auff den Teig / den du hast außgetrieben / vnd schneidt jn nach dem Muster / Nim(m)  ein höltzern Walger / vnd bsträw jn mit einem Krafftmehl / vnd wickel den Teig darüber / vnnd setz hinter den Ofen / da es warm ist / so wirdt es fein
außtrucknen / vnd weiß werden / vnd man nennet es Zucker Holhippen. Wiltu
sie aber braun machen / so nim(m)  gestossenen Zimmet darvnter / vnd stoß mit
dem Zucker / so wirt es braun. Wiltu es aber braun haben /  so weich Turnasol
in Rosenwasser / darnach den Tragant in das Violfarb Rosenwasser /
stoß es mit lauter Zucker / daß du kanst Holhippen darauß machen. Also hastu
dreyerley Holhippen / weiß / braun / vnd Violfarb / die seind alle drey zierlich
vnd schön. Du kanst auch solchen Teig von allerley drey Farben nemmen /
fein breit vnd rundt mit einem Walger außtreiben / leg es auff ein rein
Zinnern Teller / vnd laß trucken werden. Vnd wenn du es wilt auff ein Tisch
geben / so ist es zierlich vnd schön. Vnd auß solchem Teig kanstu machen was
du wilt / es sey Pantoffel / Handtuch / Bratwürst / Epffel / Birn / vnd allerley
Obst oder Fischen.

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "[Zucker Holhippen].", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 13, Nr. 60,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=zucker-holhippen (25.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


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